Bewegliche Ziele

Ein Film von Peter Bogdanovich

Genre: Drama

 | Strömung: New Hollywood

 | Erscheinungsjahr: 1968

 | Jahrzehnt: 1960 - 1969

 | Produktionsland: USA

 

Im Fahrwasser des nahenden New Hollywood-Kinos entstand Peter Bogdanovichs Langfilmdebüt Bewegliche Ziele, das mit zwei unterschiedlichen Handlungssträngen vom Wandel der Gesellschaft berichtet.

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Filmkritik:

So erlebt der Zuschauer zwei Tage im Leben eines alten Horrorfilmstars (treffend mit Altstar Boris Karloff, kurz vor dessen Ableben, besetzt), der sich vom immer schnelleren und industrielleren Filmgeschäft zurückzieht, und eines Mannes, der sich dazu entschließt, wahllos Menschen zu töten.

Während der Plot um Karloff wie ein klassisches Melodram inszeniert ist, fällt der Blick auf den Amokläufer deutlich kühler, pessimistischer und zeitgemäßer aus. Trotz einiger humoristischer Spitzen, in denen Bogdanovich das Komödientalent seiner beiden besten Filme Noises Off! und Is‘ was, Doc? bereits andeutet, bleibt Bewegliche Ziele letztlich ein alles andere als lebensbejahendes Werk und steht der modernen Welt kritisch gegenüber.

Zur Zeit seines Erscheinens befanden sich die Attentate auf John F. Kennedy und Martin Luther King in aller Munde und verliehen dem Film eine kontroverse Fußnote, machten ihn damit zum Anschauungsbeispiel für den gesellschaftlichen Wandel, der durch den Kontrast zwischen unschuldigem Gruselkino und realem Terror angedeutet wird. Aus heutiger Sicht erscheint Bewegliche Ziele etwas verhalten und nicht sonderlich gut gealtert, was immerhin auch dafür spricht, dass die von ihm porträtierte Ära inzwischen wieder verblichen ist.

★★★☆☆☆

1960 – 1969

Die Sechziger Jahre zählen zu den revolutionärsten Jahrzehnten der Kinogeschichte. Mehrere Strömungen – die neuen Wellen – verschoben künstlerische Grenzen und modernisierten die Filmsprache. Viele Regisseure ließen die themen der vorherigen Generationen hinter sich und drehten freiere, gesellschaftskritischere Werke.

New Hollywood

Mitte der Sechziger Jahre gelangte das traditionelle Hollywood-Kino an einen kreativen Nullpunkt, der eine neue Strömung ermöglichte. Das New Hollywood legte die kreative Kontrolle der Produzenten in die Hände junger Regisseure, die so unkonventionelle Filme drehen konnten. Gesellschaftskritische Werke mit Außenseitern als Protagonisten sorgten für die Wiederbelebung des amerikanischen Kinos.