Mission: Impossible – Phantom Protokoll

Ein Film von Brad Bird

 

 | Erscheinungsjahr: 2011

 | Jahrzehnt: 2010 - 2019

 | Produktionsland: USA

 

Mission: Impossible – Phantom Protokoll ist der vierte Teil des Erfolgsfranchise und setzt noch gezielter als die Vorgänger auf Superlative, entfernt sich dabei aber auch noch einen weiteren Schritt von den Wurzeln des ersten Films der Reihe und schwingt sich auf in laue Blockbustersphären.

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Filmkritik:

Immerhin gibt es viel zu sehen, denn in der Tradition von James Bond muss auch Cruises Ethan Hunt mit seinem Team stetig um die Welt jetten, um sie zu retten. Hier vor den Russen, wieder einmal. Genauso inspiriert wie bei der Wahl seines Antagonisten entblättert der Film seine Handlung, bei der sich alles um McGuffins dreht.

Der Weg von einem abstrakten Puzzlestück zum nächsten, vom Moskauer Kreml über die Fassade des größten Hochhauses der Welt, verläuft dabei leidlich unterhaltsam und setzt ganz auf seine Schauwerte und Schauplätze, die auch wirklich ansehnlich daherkommen. Große Spannung kommt dabei nicht wirklich auf; eher entsteht ein unterhaltsames Allerlei, wofür der Film im Gegensatz zu seinen Vorgängern auch deutlich mehr Humor einsetzt.

Allerdings enttäuschen die Actionsequenzen, die viel Kawumm auffahren und ein hohes Tempo anschlagen, aber wie der Plot Raffinesse vermissen lassen und zu wenig Einfallsreichtum aufweisen. Es ist ja nicht so, als wäre der Großteil der Bond-Abenteuer klüger ausgetüftelt oder aufwendiger inszeniert – von der Papierform her scheint Mission: Impossible – Phantom Protokoll in diesen Punkten überlegen zu sein.

Es ist die Oberflächlichkeit, die sich als störend erweist. Wo Sean Connery und Co. immer genug Raum gegeben wurde, um Charme und Wärme in den Film zu bringen, wirkt Brad Birds Werk in seiner aalglatten Atemlosigkeit bemüht und fast schon beliebig. Dem Einsatz der Figuren und den generischen Plot Points fehlt es komplett an Ecken und Kanten.

Mission: Impossible – Phantom Protokoll arbeitet sich einmal mehr pflichtgemäß an seinen Tugenden ab und bietet ordentliche Unterhaltung auf dem hohen Produktionsniveau Hollywoods, aber eben auch keinen Deut mehr.

★★★☆☆☆

Actionfilm

Das Actiongenre zählt zu den ursprünglichsten Formen des Kinos. Das Medium Film begann als Show der Sensationen und findet noch heute seine Entsprechung: in aufwendigen Martial-Arts-Choreographien, rassigen Verfolgungsjagden und ausufernden Schusswechseln. Actionfilme geben uns die Möglichkeit, wieder Kind zu sein und leichtfertigem Eskapismus zu frönen.