Der elegische Prolog mit seinen Zeitlupen und den ausdrucksstarken Schwarz-Weiß-Bildern verweist bereits deutlich auf von Triers Entsagen der Dogma-Anfänge. Antichrist beeindruckt mit einer großartigen Optik, die eine durchgehend dichte Atmosphäre erzeugt. Diese erweist sich als wichtig, weil sie in der ersten Hälfte des Films für bedeutungsschwangeres Suspense sorgt und damit ermöglicht, dass das Script sich statt auf Spannungsmomente ausschließlich auf die Figurenzeichnung konzentrieren kann.
Filmkritik:
Die Protagonisten werden vom Hauptdarstellerduo hervorragend verkörpert und bringen dringend nötige Glaubwürdigkeit in die Tour de Force, die das dänische Enfant terrible in expliziten und blutigen Szenen auch dem Publikum aufbürdet, was aufgrund der ohnehin schon metaphorischen Untermalung unnötig und effektheischend erscheint.
Was dem Film hingegen nicht vorgeworfen werden sollte ist Misogynie, weil sich die Weltanschauung des Films nicht nur frauenfeindlich, sondern zutiefst menschenfeindlich äußert. Spätestens im Finale bekräftigt Antichrist deutlich seine interpretatorische Aufforderung an den Zuschauer, doch selbst das deutungsfreie Erleben überzeugt angesichts von Triers gestalterischer Kraft allein schon.
DER REGISSEUR
Aufgrund seiner eigenwilligen Filme und unverblümter Äußerungen in den Medien avancierte Lars von Trier zum Enfant terrible. Sein kontroverser Ruf sollte jedoch nicht die unvergleichlichen Arbeiten des dänischen Regisseurs überdecken. Von Trier entwirft seit mehr als 30 Jahren besondere Filmwelten und ermöglicht uns immer wieder, besonderen Filmerlebnissen beizuwohnen – formal ein Genuss und inhaltlich herausfordernd.
DER REGISSEUR
Aufgrund seiner eigenwilligen Filme und unverblümter Äußerungen in den Medien avancierte Lars von Trier zum Enfant terrible. Sein kontroverser Ruf sollte jedoch nicht die unvergleichlichen Arbeiten des dänischen Regisseurs überdecken. Von Trier entwirft seit mehr als 30 Jahren besondere Filmwelten und ermöglicht uns immer wieder, besonderen Filmerlebnissen beizuwohnen – formal ein Genuss und inhaltlich herausfordernd.
DAS GENRE
Das Horrorgenre gibt uns die Möglichkeit, Schreckensszenarien durchzuspielen und damit Stress aus unserem Unterbewusstsein abzuleiten. Der Horrorfilm bedroht immer die Normalität – sei es durch Geister, Monster oder Serienkiller. In der Regel bestrafen die Antagonisten die Verfehlungen von Sündern, inzwischen verarbeiten postmoderne Horrorfilme diese Motive jedoch auch ironisch und verbreitern damit die ursprünglichen Sujets des Genres.
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ÜBER DEN KRITIKER
Tom Schünemann

Tom Schünemann ist der alleinige Autor auf Filmsucht.org und möchte dir helfen, tolle Filme zu entdecken. Vom Hamburger Schmuddelwetter zu akuter Filmsucht verdammt, sucht er unabhängig von Genre und Produktionsjahr nach obskuren Raritäten, funkelnden Geheimtipps und großen Klassikern.
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