Woody, der Unglücksrabe

Ein Film von Woody Allen

Genre: Komödie

 

 | Erscheinungsjahr: 1969

 | Jahrzehnt: 1960 - 1969

 | Produktionsland: USA

 | Gattung: Mockumentary

Beinahe fünfzig Jahre umfasst Woody Allens Karriere als Autorenfilmer und mit Woody, der Unglücksrabe fing alles an. Dabei setzt der zuvor als Standup-Komiker tätige Filmemacher auf seine Stärken und nutzt den lose zusammenfabulierten Plot eher als Vehikel für zahllose Gags und Ideen. Im Stil einer Mockumentary schildert Woody, der Unglücksrabe als angeblicher Dokumentarfilm die verpatzte Verbrecherkarriere seines Protagonisten Virgil Starkwell, den Allen selbst spielt.

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Filmkritik:

Dabei kommen „Zeitzeugen“ wie seine Eltern zu Wort und wir erfahren, dass es dem Vater trotz zahlreicher Versuche, „Jesus in den Jungen reinzuprügeln“ verwunderlicherweise nicht gelungen ist, Virgil zu erziehen. Neben den kurzen Interviewsequenzen reiht Allen die volle Vielfalt der Komödienelemente aneinander – Wortspielereien und Dialogwitz, gefolgt von Slapstickeinlagen und Situationskomik, abgerundet durch Absurditäten und Running Gags.

Die inhaltliche Geschlossenheit späterer Werke erreicht Woody, der Unglücksrabe nicht und entwickelt seine Figur auch kaum, weil sich Allen vollends auf die Witze konzentriert; doch da diese funktionieren und die Laufzeit des Films lediglich 80 Minuten beträgt, erweist sich Allens Debüt als beschwingt und kurzweilig.

★★★★☆☆

1960 – 1969

Die Sechziger Jahre zählen zu den revolutionärsten Jahrzehnten der Kinogeschichte. Mehrere Strömungen – die neuen Wellen – verschoben künstlerische Grenzen und modernisierten die Filmsprache. Viele Regisseure ließen die themen der vorherigen Generationen hinter sich und drehten freiere, gesellschaftskritischere Werke.

Mockumentary

Das Wort Mockumentary setzt sich aus zwei Begriffen zusammen – aus Documentary, also dem Dokumentarfilm, sowie dem Verb (to) mock, das „vortäuschen“ bedeutet. Mockumentaries sind also fiktive Dokumentationen, die vortäuschen, echt zu sein. Regisseure nutzen dieses Format wahlweise als ungewöhnliches narratives Mittel (bspw. in fiktiven Biographien) oder für deutlich ernstere Stoffe, die besonders eindringlich an den Zuschauer appellieren sollen.