TV-Tipps

April 2020

In den ersten drei Monaten des Jahres 2020 verwöhnten uns die Programmplaner mit zahlreichen Höhepunkten, im April geht ihnen nun trotz der Osterfeiertage die Puste aus – für diesen Monat habe ich nur drei Empfehlungen parat.

An dieser Stelle sei noch mal auf das kuratorische Element dieser Rubrik hingewiesen – es laufen noch einige gute Filme mehr im April, die ich allerdings aufgrund von Werbung oder einer späten Startzeit nicht berücksichtigt habe.

Zudem unterliegt die Auswahl auch meinem Geschmack. Die Tipps auf Filmsucht.org streben also bewusst nicht nach einem vollständigen Abbild des TV-Monats und sollten daher nicht als alleinige Quelle, sondern lediglich als Ergänzung zum eigenen Blick ins Programm gesehen werden.

Die Rubrik TV-Tipps versucht, die immense Menge an TV-Ausstrahlungen zu kuratieren. Nur wenige Filme pro Monat werden berücksichtigt. Voraussetzung dafür sind Werbefreiheit und eine vernünftige Sendezeit.

Ritt zum Ox-Bow

William A. Wellman | USA | 1943

Filmszene aus Ritt zum Ox-Bow

Der unbekannte/unterschätzte Regisseur William A. Wellman drehte mit Ritt zum Ox-Bow einen für seine Zeit untypischen Western, der als Vorläufer von Die 12 Geschworenen gesehen werden kann. Am Beispiel von Lynchjustiz setzt sich der Film für Gerechtigkeit und gegen faschistische (amerikanische!) Machtausübung ein. Seine differenzierte Herangehensweise kam für das Kinopublikum – mitten während des Zweiten Weltkrieges – ein paar Jahre zu früh.

Neben seiner inhaltlichen Ambivalenz überzeugt auch die namhafte Besetzung (u. a. Henry Fonda, Anthony Quinn und Dana Andrews), zudem ist der Film mit unter 80 Minuten angenehm kurz, weshalb ich ihn trotz des späten Starts empfehle.

Am Freitag, dem 03. April 2020, um 22:45 Uhr auf BR.

French Connection – Brennpunkt Brooklyn

William Friedkin | USA | 1971

Filmszene aus French Connection - Brennpunkt Brooklyn

French Connection war der große Überraschungserfolg des Jahres 1971 – er gewann den Oscar als bester Film (sowie für Regie, Schnitt und Drehbuch) und brachte seinem Hauptdarsteller Gene Hackman den Durchbruch. Das ist insbesondere deshalb bemerkenswert, weil der Krimi von William Friedkin mit der Coolness von filmischer Polizeiarbeit bricht.

Als Vertreter des New Hollywood-Kinos offenbart der Film die schmutzige Tristesse des Lebens in den Betonschluchten New Yorks und die Machtlosigkeit der Ermittler. Ihr Alltag besteht aus Warterei, die Bevölkerung begegnet ihnen mit Verachtung, ihr Verdienst ist lächerlich gering und die Gefahr mitunter groß. Neben der pessimistischen Stimmung überrascht die ambivalente Figurenzeichnung des Protagonisten Jimmy „Popeye“ Doyle, zu besonderer Berühmtheit hat es die furiose Verfolgungsjagd des Films gebracht.

Am Donnerstag, dem 09. April 2020, um 22:00 Uhr auf SWR.

Barry Lyndon

Stanley Kubrick | Großbritannien | 1975

Filmszene aus Barry Lyndon

In der reichhaltigen Filmografie von Stanley Kubrick scheint mir Barry Lyndon oft vernachlässigt zu werden; der Historienfilm zählt jedoch zu den Meisterwerken des Regisseurs. Die ausschweifende Schelmengeschichte zählt zu den vergnüglichsten Stoffen Kubricks, der den Film in eine opulente Bilderflut kleidet. Nahezu jede Einstellung könnte gerahmt in einem Museum hängen, die barocken Dekors und Kostüme, die Kameraarbeit und besonders die Lichtsetzung zünden ein visuelles Feuerwerk.

Am Sonntag, dem 12. April 2020, um 20:15 Uhr auf ARTE.

Die Übersicht:

03.04.2020 – Ritt zum Ox-Bow – 22:45 Uhr auf BR

09.04.2020 – French Connection – 22:00 Uhr auf SWR

12.04.2020 – Barry Lyndon – 20:15 Uhr auf ARTE

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