Neu im Handel

Komm und sieh

Seit vielen Jahren lag der atemberaubende Antikriegsfilm Komm und sieh hierzulande nur in einer miserablen DVD-Fassung vor, nun erhält der russische Klassiker endlich eine würdige Veröffentlichung: Bildstörung bringt Elem Klimows Meisterwerk erstmals auf Blu-ray in die Regale, mit restauriertem Bild und tollem Bonusmaterial.

Die Rubrik Neu im Handel stellt die beachtenswertesten Neuerscheinungen vor. Kennzeichnung: Filmsucht.org erhält Rezensionsexemplare.

Der Film

Filmszene aus Komm und sieh

Komm und sieh zählt zu den Meisterwerken des Antikriegsfilms und ist im Belarus des Jahres 1943 angesiedelt, wo die auf dem Rückzug befindliche Wehrmacht eine Schneise der Verwüstung hinterlässt. Das betrifft auch den ungefähr 12-jährigen Fljora, der von den Partisanen abgelehnt wird und sein Dorf leer vorfindet. Daraufhin schickt der Film den Jungen auf eine Odyssee durch die verheerte Welt, die einmal eine idyllische Gegend war.

Mit der ungewöhnlichen Wahl der Hauptfigur verhindert Elem Klimow von vorneherein jede Glorifizierung – Komm und sieh besitzt keine Helden, keine Mission, nichts zu gewinnen. Der junge Fljora bleibt durchweg in der Opferrolle, was uns mit einer ständigen Beklemmung konfrontiert. Die Enge der Bilder und die effektvolle Tonspur verleihen Klimows Werk eine wuchtige Unmittelbarkeit, die weit über den Abspann hinaus wirkt.

Die Veröffentlichung

Wie immer bei Bildstörung kommt auch Komm und sieh im schmucken Schuber mit liebevollem Design daher und beinhaltet ein lesenswertes Booklet. In seinem Essay erschließt Prof. Dr. Marcus Stiglegger die Vielschichtigkeit des Films.

Erstmals liegt der Film nun im korrekten Bildformat vor – auf den DVDs von Icestorm Entertainment wurden Teile des Bildes weggeschnitten – und in neuer Pracht: Als Quelle diente eine neue Restauration, die bei den Filmfestspielen Venedig ausgezeichnet wurde und vollumfänglich überzeugt.

Auch das Bonusmaterial kann sich sehen lassen: Zu einem Audiokommentar und einem Making-of gesellen sich eine 50-minütige amerikanische Dokumentation über Regisseur Klimow und drei bedrückende Kurzdokus („Aus dem Feuerdorf“) über die Politik der verbrannten Erde.

Außerdem ist ein ausführlicher Videoessay von Filmemacher Michal Kosakowski und Marcus Stiglegger enthalten sowie rund 60 Minuten Interviewmaterial, wobei insbesondere die Erinnerungen von Hauptdarsteller Aleksei Krawtschenko spannende Anekdoten zu den Dreharbeiten bereithalten.

Komm und sieh erscheint am 27.11. sowohl auf Blu-ray als auch auf DVD. Wer direkt im Shop von Bildstörung bestellt, erhält eine zum Film passende Postkarte dazu.

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