Als hätte Jim Jarmusch ein Drehbuch von Guy Ritchie verfilmt: Der chinesische Animationsfilm Have a Nice Day schildert in vergnüglichen 77 Minuten, wie ein Dutzend Protagonisten einer Tasche voll Geld nachjagen. Allerdings ist der Independentfilm kein Hochspannungsthriller, sondern gleicht einer lakonischen Film Noir-Ballade: Keine der höchst unterschiedlichen Figuren vermag ihr Schicksal selbst zu beeinflussen, stattdessen trudeln sie durch den Strom der teils zufälligen Ereignisse. Diese Hilflosigkeit kommentiert Have a Nice Day mit schwarzem Humor und trockenem Slapstick; dabei bleibt die Stimmung des Films trotz einiger Gewaltszenen durchweg melancholisch, wozu auch der reduzierte Stil der Zeichnungen beiträgt.