Der freie Wille entwirft ein beinahe dreistündiges Psychogram eines Triebtäters, der nach der Haftentlassung mit seiner Krankheit kämpft. Der Film nähert sich dem heiklen Sujet mit großer Ambivalenz, er nimmt keine moralische Position ein, führt seine Hauptfigur nicht vor und präsentiert keine einfachen Lösungen. Auch die Inszenierung von Matthias Glasner bleibt zurückhaltend und ermöglicht uns so eine eigene Perspektive auf den von Jürgen Vogel glänzend gespielten Protagonisten. So gelingt Der freie Wille ein packendes Porträt eines Verdammten in einer übersexualisierten Welt.