Der siebente Kontinent
Ein Film von Michael Haneke
Der siebente Kontinent markiert das Spielfilmdebüt von Michael Haneke und den ersten Teil seiner Trilogie der emotionalen Vergletscherung. In Stil und Inhalt erweist sich der Film bereits als typisches Werk des österreichischen Autorenfilmers, der hier das Alltagsleben einer bürgerlichen Familie begleitet und dabei einen distanzierten, dokumentarischen Ansatz verfolgt.
Der siebente Kontinent konfrontiert uns mit quälendem Stillstand: Er zeigt das moderne Leben als Kreislauf der Monotonie, als ständige Wiederholung von Pflichten und Gesten, die im bürgerlichen Bild eingeprägt sind und doch keine Bedeutung haben. Die kalte Roboterhaftigkeit des Films stößt uns konsequent vor den Kopf. Ein Lichtblick, wenn endlich etwas passiert: Die Familie beschließt, den täglichen Mief hinter sich zu lassen und nach Australien auszuwandern. Doch Haneke wäre nicht Haneke, würde er seine Botschaft nicht so konsequent wie möglich vertreten und ein Finale servieren, dessen Wucht lange nachwirkt.
★★★★☆☆