Mit Die Mutter verfilmte Wsewolod Pudowkin den Roman von Maxim Gorki und startete seine Revolutionstrilogie. Während die Propagandafilme von Sergei Eisenstein ihre Kraft aus der technischen Finesse zogen, erzeugt Pudowkin sie aus inhaltlichen Akzenten. Der Regisseur überhöht das Geschehen, versetzt es mit einem poetischen Fatalismus und erzeugt so eine mitreißende Stimmung. Am Beispiel einer durch die Revolution gespaltenen Familie argumentiert Pudowkin für eine Abkehr vom Individualismus hin zum sozialistischen Kollektivismus, für den sich der Einzelne notfalls opfern muss. Dem Film gelingt eine nahbare Milieuzeichnung, auf deren Basis sich die Dramaturgie immer weiter zuspitzt, bis Die Mutter schließlich drastisch endet und nachhaltig im Gedächtnis bleibt.