Im niederländischen Kriminalfilm Die Stille um Christine M. soll eine Psychologin ein Gutachten über den Geisteszustand dreier Frauen erstellen, die spontan und anlasslos einen Mann zu Tode geprügelt haben. Die völlig verschiedenen und einander unbekannten Frauen geben die Tat ohne Gewissensbisse zu, schweigen sich jedoch über das Motiv aus. Daraus zieht der Film der Regisseurin Marleen Gorris sein Suspense – auf der Suche nach der Motivation der Täterinnen bleibt der offensichtliche Grund lange verborgen, bis Gorris im kafkaesken Finale die Lächerlichkeit der Motivsuche herausstellt und den Kampf wider das System ausruft. Aufgrund seiner Ambiguität hallt Die Stille um Christine M. lange nach.