Jenseits der weißen Linie

Der Neo-Noir Jenseits der weißen Linie begeistert durch neonlichtgetränkte Bilder, tolle Darstellerleistungen (u. a. von Laurence Fishburne und Jeff Goldblum) und großer inhaltlicher Ambiguität. Auf der Handlungsebene schildert er den Einstieg eines Undercovercops in den Drogenhandel, um den großen Hehlern auf die Spur zu kommen. Der kriminelle Erfolg und die mangelnde Unterstützung durch seine Vorgesetzten lassen die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen.

Vor allem aber versieht der Film seinen Plot mit viel politischem Kolorit und zeigt sich erstaunlich hellsichtig für gesellschaftliche Entwicklungen: Er thematisierte bereits 1992, wie die ethnischen Probleme des 20. Jahrhunderts durch die kapitalistische Spaltung des 21. Jahrhunderts abgelöst werden – Hautfarben und Religion spielen keine Rolle mehr, finanzielle Macht wird zur dominierenden Konstante.