Ornamental Hairpin

Hiroshi Shimizu stand stets im Schatten großer Namen wie Ozu oder Naruse, erst in den letzten 20 Jahren wurde sein Schaffen wiederentdeckt; dabei reifte die Erkenntnis, dass Shimizu zu den essenziellen Filmemachern des japanischen Vorkriegskinos zählt. Der Grund für die mangelnde Popularität mag sein, dass der Regisseur vordergründig schlichte Geschichten erzählt und diese in einen fröhlichen Tonfall kleidet. Dahinter verbergen sich jedoch lebenskluge Beobachtungen und emotionale Tiefen, die entdeckt werden wollen.

Ornamental Hairpin ist bisher mein Favorit des Regisseurs. Der Film spielt in einem kleinen Hotel auf dem Land, wo ein halbes Dutzend gegensätzlicher Figuren aufeinandertrifft. Wie immer interessiert sich Shimizu für alltägliche Details und stellt die Unterschiede der Protagonisten mit warmherzigen Humor heraus. In der zweiten Hälfte wandelt sich der Film jedoch in ein stilles Melodram, das den unbeschwerten Tonfall durch eine gehörige Portion Melancholie kontrastiert.