Obwohl Trockener Sommer bei der Berlinale 1964 den goldenen Bären gewann, geriet das türkische Drama für mehrere Jahrzehnte in Vergessenheit, bis Martin Scorsese es im Rahmen seines World Cinema Project in restaurierter Form zurück ins Scheinwerferlicht brachte. Regisseur Metin Erksan entwirft ein Szenario, das aufgrund seiner brutalen Konsequenz an manche Bibelgeschichte erinnert: Er erzählt von einem gierigen Bauer (furios: Erol Taş), der den umliegenden Farmern das Wasser entzieht und dem eigenen Bruder die Frau neidet. Der Plot arbeitet stetig daran, die Fallhöhe zu vergrößern und besitzt gleich mehrere tragische Wendungen. Neben seinen universellen Konflikten begeistert Trockener Sommer auch durch eine betörende Bildsprache, die die malerische Ägäisregion stimmungsvoll einfängt.