Tolle Inspirationsquelle:

icheckmovies.com

Filmsucht.org ist auf zwei Schwerpunkte ausgerichtet: Hier sollen wichtige Klassiker des Kanons vorgestellt werden, aber auch besondere Filme aus der zweiten oder dritten Reihe, die deutlich seltener Erwähnung finden.

Daher beschäftigen mich zwei grundsätzliche Fragen:

1. Wie sieht dieser abstrakte, per se niemals allgemeingültige Kanon überhaupt aus?

2. Wie lassen sich die verborgenen Schätze der Filmgeschichte finden?

Bei der Beantwortung hilft mir eine kleine, unscheinbare Website, die einige niederländische Studenten 2009 gestartet haben. Sie ist seit 10 Jahren meine wichtigste Inspirationsquelle. Heute möchte ich icheckmovies.com vorstellen.

Wie ICM funktioniert

ICM beruht auf einer simplen Idee: Registrierte Benutzer können gesehene Filme abhaken. Das kombiniert die Website mit Tausenden Bestenlisten zu allen denkbaren Themen, sodass auf einen Blick ersichtlich ist, wie der Fortschritt zum jeweiligen Listenthema aussieht.

Das hilft enorm dabei, die eigene Filmerfahrung zu erfassen und potenziell lohnende Filme aufzuspüren. Ich kann etwa nachvollziehen, welche drei Filme mir noch von den besten 50 Western fehlen, welche Lieblingsfilme von Quentin Tarantino ich noch nicht kenne oder dass ich erst 12 der 101 besten brasilianischen Filme gesehen habe.

Das funktioniert auch anders herum: Wer einen Einstieg in umfangreiche Themen sucht – etwa die Filmografie von John Ford oder die Welt des Stummfilms – kann anhand der Bestenlisten mit wenigen Klicks herausfinden, welche Werke die relevantesten sind.

Die Listen

Die Website stellt eine kuratierte Auswahl von über 200 „offiziellen“ Listen zur Verfügung – u. a. zu Genres und Produktionsländern, Filmpreisen und den Favoriten von Institutionen, Websites und Kritikern. Ergänzt wird das Angebot durch Tausende „inoffizielle“ Listen, die von Usern erstellt werden.

Damit bedient ICM meine beiden Fragestellungen: Die Website ermöglicht es, den Filmkanon in seiner ganzen Breite zu erfassen und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, tief in Nischen-Themen abzutauchen. Egal ob Martial-Arts oder Musical, spirituelle Filme oder Spaghetti-Western, die besten phillippinischen oder chilenischen Werke – es gibt für alles eine Liste.

Meine Lieblingslisten

Meine Lieblingsliste ist They Shoot Pictures, Don’t They?, die das Projekt der gleichnamigen Website abbildet. Es handelt sich um den in meinen Augen besten Kanon: Hier werden Unmengen Bestenlisten der letzten 70 Jahre zu einer gewichteten Liste mit 1.000 Filmen kummuliert. Darauf aufbauend gibt es weitere Listen mit den besten Werken des 21. Jahrhunderts oder den 1.000 besten Horrorfilmen.

Lohnenswert sind auch 1001 Movies You Must See Before You Die – die Adaption des gleichnamigen Buches – sowie die Liste von Sight & Sound, die auf der großen, alle 10 Jahre unter Regisseuren und Kritikern durchgeführten Umfrage basiert.

Außerdem soll nicht unterschlagen werden, dass es jede Bestenliste von Filmsucht.org auch zu Abhaken auf ICM gibt.

Fazit

Mit einer simplen Idee eröffnet icheckmovies eine breite Palette an Möglichkeiten. Ich glaube: Wer ICM nutzt, wird nie vor dem Problem stehen, keine interessanten Filme mehr zu finden.

Die Website gibt Einsteigern Orientierung, kitzelt die Neugierde von Fortgeschrittenen und sorgt bei den Experten für Demut – sie verdeutlicht, dass es immer noch tausende Filme gibt, die es zu entdecken gilt.

Enden wir also mit dem Slogan von ICM: „What are you waiting for, go check those movies!

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