Angst

Weil Regisseur Gerald Kargl seinen Schocker Angst selbst produzierte, musste er keine Kompromisse eingehen; sein Film mutet seinem Publikum viel zu und wurde deshalb seinerzeit mit Aufführverboten belegt. Kargls Werk begleitet einen sadistischen Soziopathen, der direkt nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis die nächsten Mordfantasien umsetzt. Ähnlich wie bei Michael Haneke ist die Gewalt auch bei Kargl nicht konsumierbar – Angst konfrontiert uns mit blutigen Gewalttaten, die sinnlos bleiben, keine Dramaturgie bedienen und vollkommen nüchtern inszeniert sind. Dabei vermittelt der Film das Innenleben des Täters über ein beängstigend ruhiges Voice-over. Die unkonventionelle Kameraarbeit von Zbigniew Rybczyński verstärkt die unangenehme Stimmung des Films noch einmal deutlich.