Jean-Pierre Melvilles epische Gangsterballade Der zweite Atem drängt eine Riege grandioser Charakterdarsteller um Lino Ventura zu einem tödlichen Katz- und Mausspiel. Aufgrund der kühlen Inszenierung gewinnen die Morde und Überfälle eine erschreckende Brutalität; trotz ihrer kompromisslosen Vorgehensweise romantisiert Melville seine Protagonisten jedoch und macht sie zu Getriebenen von abstrakten Ehrbegriffen und eines übermächtigen Schicksals. Melville schildert ihren Niedergang hochelegant, aber aufs Wesentliche konzentriert. Tristen Großstadtpanoramen gebären einen omnipräsenten Fatalismus: In Der zweite Atem hat niemand etwas zu gewinnen außer einem würdevollen Abgang.