Downpour

Der Debütfilm des vormaligen Theaterregisseurs Bahram Beyzai zählt zu den frühen Vertretern einer neuen, progressiven Strömung, die das iranische Kino in den späten Sechziger Jahren belebte. Rund zehn Jahre später beendete die Islamische Revolution diese fruchtbare Periode und verbannte die Filme. Zu unserem Glück wurde die letzte Kopie von Downpour für Martin Scorseses World Cinema Project gerettet und restauriert.

Der Film erzählt von einem idealistischen jungen Lehrer, der eine neue Stelle in Teheran annimmt und prompt in Turbulenzen gerät: Einige Kinder setzen das Gerücht in die Welt, ihr Lehrer hätte sich in die ältere Schwester ihres Mitschülers verguckt. Je vehementer der junge Mann das abstreitet, desto stärker hält sich das Getuschel bei den Kindern, den Lehrern und in der Stadt. Downpour entwickelt daraus zunächst eine kafkaeske Stimmung und schwenkt schließlich zur Liebeskomödie um, als der Lehrer die vermeintliche Geliebte tatsächlich nicht mehr aus dem Kopf bekommt – eine so unhaltbare wie amüsante Situation, die der Film mit einigen Wendungen und einem überraschend konsequenten Finale verfolgt. Vor allem aber fungiert Beyzais Werk als spannende Zeitkapsel für die Lebensumstände im vorrevolutionären Iran.