Eine ganz normale Familie

Eine ganz normale Familie räumte 1981 vier Oscars ab und setzte sich beim Besten Film und der besten Regie u. a. gegen Martin Scorseses Wie ein wilder Stier und David Lynchs Der Elefantenmensch durch. Die Romanadaption markiert das Regiedebüt von Robert Redford und schildert, wie eine Familie mit dem Tod eines Kindes umgeht. Da Vater, Mutter und der verbliebene Sohn ihre Trauer jeweils auf eigene Weise verarbeiten, ergeben sich Konflikte, die still und langsam gären, aber aufgrund des alles beherrschenden Traumas selten angesprochen werden.

Eine ganz normale Familie zeigt sich gänzlich uninteressiert an melodramatischen Mechanismen und schielt zu keinem Zeitpunkt auf sein Potenzial als Oscargewinner; mit ruhigem Tonfall und bedächtigem Tempo wirkt Redfords Debüt im besten Sinne altmodisch. Er nimmt sich Zeit, um sich den Figuren aufrichtig zu nähern und profitiert dabei von den hervorragenden Darstellern um Donald Sutherland und Timothy Hutton, der schon als 20-jähriger den Oscar als bester Nebendarsteller gewann.