Der Abschluss von Lars von Triers Europa-Trilogie ist ein wunderliches Kleinod, das es zu entdecken lohnt. Der Regisseur etabliert ein kafkaeskes Nachkriegsdeutschland und schubst einen jungen Eisenbahnschaffner zwischen die Fronten einer Verschwörung. Daraus zieht Europa eine präsente Paranoia und einen ungewöhnlichen Tonfall: Er kreuzt eine bedrohliche Stimmung mit latentem Humor, ohne uns in die Hintergründe des Plots oder der Pointen einzuweihen. Neben den spielfreudigen Darstellern überzeugt von Triers Werk durch eine ausgeprägte Stilisierung, insbesondere der Einsatz altmodischer Rückprojektionen verleiht Europa einen besonderen Charme.