Im Gegensatz zu den meisten anderen Serienkillerfilmen erliegt John McNaughtons bemerkenswertes Debüt Henry – Portrait of a Serial Killer nicht der Faszination seines Themas. McNaughton verschreibt sich der konsequenten Demystifikation des Killers Henry Lee Lucas und fängt dessen freudlosen Alltag in einem hässlichen dokumentarischen Stil ein. Die Distanz zum Mörder lässt dessen Taten umso sinnloser und brutaler wirken; für die schonungslose, nicht-verherrlichende Gewaltdarstellung wurde Henry ironischerweise mit einem X-Rating bestraft. Die Wirkung des Films ergibt sich vor allem dank Hauptdarsteller Michael Rooker, der trotz seines zurückhaltenden Spiels eine große körperliche Präsenz beweist.