Im Gegensatz zu anderen Coming of Age-Filmen versucht sich Waves nicht an einem einfühlsamen Porträt seiner Hauptfigur, sondern übersteigert das Leben des unter ständigem Druck stehenden Jugendlichen zu einer wuchtigen Tour de Force. Die Musik von Trent Reznor und die dynamische Kamera treiben uns durch neonlichtdurchflutete Bilderwelten, wie sie eher bei Gaspar Noé oder Nicolas Winding Refn zu erwarten wären. Die ruhelose erste Filmhälfte endet spektakulär; danach fällt Waves leider deutlich ab. Er wechselt den Tonfall und die Hauptfigur, führt seine Geschichte inszenatorisch wie inhaltlich deutlich simpler fort. Regisseur Trey Edward Shults (It Comes at Night) sollte man im Auge behalten.