Der frühe DEFA-Film Affäre Blum erzählt einen Justizskandal aus der Weimarer Republik nach: Die Untersuchung eines Raubmordes richtet sich gegen einen jüdischen Unternehmer, der sich mit einem staatlichen System konfrontiert sieht, das bereits von den Ressentiments des Dritten Reiches infiziert ist. Handwerklich kommt Affäre Blum solide, aber unspektakulär daher und mutet aufgrund der statischen Kamera wie eine Theater-Adaption an. Allerdings gelingt es dem auf einem Roman basierenden Drehbuch ausgezeichnet, die systemisch ineinandergreifenden Details der politischen Intrige nachzuzeichnen und den Machtapparat dahinter bloßzustellen. Auch die Darsteller überzeugen durch die Bank weg.