Bei Abstimmungen über die besten Filme der koreanischen Kinogeschichte landet Aimless Bullet regelmäßig auf dem ersten Platz. Der Klassiker entstand kurz vor dem Militärputsch und wurde vom neuen Regime für viele Jahre aus dem Verkehr gezogen. Das verwundert nicht, da der Film von Yu Hyun-mok ein düsteres Bild des Nachkriegslebens zeichnet: Das Seoul des Films ist immer noch schwer vom Krieg gezeichnet und wird von mittel- und hoffnungslosen Menschen bevölkert, die Geistern gleich durch diese finstere Betonkulisse irren und verzweifelt nach einem Lebenssinn suchen. Nach der eher nüchternen ersten Hälfte, die an die Vertreter des Italienischen Neorealismus erinnert, steigert sich der Film in einen fiebrigen Taumel und lässt bedrückt zurück.