Cruising sorgte bereits während der Produktion für heftige Kontroversen, weil er Al Pacino als Undercover-Cop in die New Yorker Schwulenszene führt, um einen Serienkiller zu fassen. Dabei wischt der eigenwillige Thriller von William Friedkin Genrekonventionen beiseite: Die Ermittlungsarbeit zerfasert zunehmend und läuft ins Leere, Cruising interessiert sich mehr für die schleichende Metamorphose von Pacinos Figur, die zunehmend vom zunächst fremdartigen Milieu assimiliert wird. Das fasziniert vor allem, weil Friedkin uns das Innenleben des Protagonisten vorenthält – insbesondere das trügerische Happy End lässt beunruhigende Fragen offen.