Ein Sommer zum Verlieben ist das Opus magnum des Neuen Taiwanischen Kinos: In erstaunlich kurzweiligen vier Stunden schildert Edward Yang das Leben der Jugend im Taipeh der Sechziger Jahre. Sein reichhaltiges Zeit- und Gesellschaftsbild schwelgt in wunderschönen Bildern und baut eine dichte Atmosphäre auf, die die Historie Taiwans erlebbar macht. Dabei bewegt sich Yangs Film weitab jeder Sentimentalität, Ein Sommer zum Verlieben geht kritisch mit dem Kuomintang-Regime und seinem „Weißen Terror“ um und spiegelt die Auswirkungen der politischen Gewalt auch im brutalen Alltag der Jugendgangs. Dennoch besitzt Ein Sommer zum Verlieben auch viele herzliche und amüsante Momente, was für einen ambivalenten Gesamteindruck sorgt.