Der Skandalfilm von Gaspar Noé stürzt uns in ein filmisches Inferno und schockt mit drastischen Gewaltszenen, die durch die rückwärts verlaufende Szenenfolge eine ungewöhnliche Dynamik entfalten. Indem Irreversibel die Richtung von Ursache und Wirkung dreht, können wir die Gewalt nicht abstrahieren; Noé zwingt uns so ständig dazu, das Tun der Protagonisten zu hinterfragen, und evoziert durch die Unabwendbarkeit des Geschehens einen tiefschwarzen Fatalismus. Dabei greift Noé auf lange Plansequenzen und eine entfesselte Handkamera zurück, die den Strudel der Raserei eindrucksvoll illustriert und auf meisterhafte Weite aufzeigt, welche Wucht das Medium Film entwickeln kann.