Leben und Sterben in L.A.
Ein Film von William Friedkin
Genre: Kriminalfilm, Thriller
| Erscheinungsjahr: 1985
| Jahrzehnt: 1980 - 1989
| Produktionsland: USA

Nachdem er aufgrund seines finsteren Meilensteins Cruising zum Paria wurde, feierte William Friedkin fünf Jahre mit Leben und Sterben in L.A. sein Comeback und knüpft direkt am „Vorgänger“ an. Zeigte French Connection noch ein realistisches Porträt des Polizeialltags, übersteigerte Friedkin das Geschehen nun bis zum Anschlag und drehte einen fiebrigen Neo Noir. Getragen von der fantastischen Musik von Wang Chung und den großartigen Bildern von Robby Müller, inszeniert Friedkin einen großartigen Zweikampf zwischen dem unverbrauchten William Petersen als manischer Macho-Cop und dem jungen Willem Dafoe als Geldfälscher.
Dabei weckt der Film Reminiszenzen an das New Hollywood-Kino, denn die Sympathie liegt hier klar beim Bösewicht, der die Schwächen des neoliberalen Systems ausnutzt, um sich ein schönes Leben mit Kunst und Kultur zu machen. Petersens Figur hingegen bedroht, erpresst und bricht zig Gesetze; die Konstellation erinnert an Sam Peckinpahs Pat Garrett jagt Billy the Kid. Dabei geht Leben und Sterben in L.A. absolut kompromisslos vor, überrascht mit harten Gewaltspitzen und unerwarteten Figurentoden. Die finale Szene formuliert dann noch einen zynischen Abgesang auf das neoliberale Amerika der Neuzeit, in dem die Ereignisse des Films wie eine zwangsläufige Konsequenz erscheinen.
★★★★★☆