Das weiße Band

Ein Film von Michael Haneke

Genre: Drama

 

 | Erscheinungsjahr: 2009

 | Jahrzehnt: 2000 - 2009

 | Produktionsland: Deutschland

 

In das Das weiße Band entwirft Regisseur und Drehbuchautor Michael Haneke das Psychogramm eines Dorfes am Vorabend des Ersten Weltkrieges und schildert unter Zuhilfenahme eines nicht uninteressanten, aber nur unwesentlich ausformulierten Kriminalfalles die gesellschaftlichen Verhältnisse zwischen Oberschicht und Arbeiterklasse sowie die Hierarchien innerhalb der Familien.

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Filmkritik:

Dabei offenbart sich schnell, wie festgefahren und streng sich das Leben innerhalb des Dorfes gestaltet: Unter dem Deckmantel des Alltäglichen wird durchgehend Macht ausgeübt – Eltern knechten ihre Kinder, Männer ihre Frauen, Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer. Haneke gelingt es nicht nur wunderbar, Kriminalfilmanleihen und Sittengemälde zu verknüpfen, sondern konnotiert mit Das weiße Band letztlich die deutsche Geschichte, indem er die schon regelrecht feindliche Umgebung der Kinder aufzeigt, die später im Nazideutschland leben und wirken werden.

Obwohl sich Hanekes Ansatz durchaus wie vom Österreicher gewohnt ein wenig prätentiös gestaltet, zählt Das weiße Band zu den zugänglichsten Werken des Filmemachers; auch, weil es formal überzeugt: Die erlesenen Schwarz-Weiß-Bilder, die tollen Sets sowie die guten Darsteller hinterlassen einen bleibenden Eindruck und sorgen für eine dichte, bleierne Atmosphäre voll latenter Spannung.

★★★★★☆

Drama

Der Dramabegriff dient als Auffangbecken für Filme, die sich keinem spezifischerem Genre zuordnen lassen. Dementsprechend viele Schattierungen ergeben sich: vom Sozial- über das Gesellschaftsdrama, das Melodram und die Tragikomödie. Die Gemeinsamkeiten dieser Subgenres liegen in realistischen, konfliktreichen Szenarien und einer Konzentration auf die Figuren.