Drei Abende mit …

Jean Renoir

„Renoir ist der größte europäische Cineast, höchstwahrscheinlich der größte von allen.“

„Der größte Filmregisseur der Welt? Meiner Meinung nach ist das ein Franzose. Er heißt Jean Renoir.“

„Jean Renoir ist der bedeutendste Cineast des französischen Kinos.“

– Charles Chaplin

Die Themenwahl

Die Ergebnisse der nur alle zehn Jahre stattfindende Umfrage des britischen Sight & Sound-Magazins zählen zu den prestigeträchtigsten Ranglisten der Filmwelt. Im Jahr 2012 stimmten zuletzt 300 namhafte Regisseure sowie rund 600 renommierte Filmkritiker und Kuratoren über die besten Filme aller Zeiten und die besten Regisseure ab.

Auf Platz vier der Kritikerbestenliste der Regisseure landete Jean Renoir und ließ damit die Großen des Weltkinos hinter sich: Kubrick und Kurosawa, Tarkowski und Ozu. Ich persönlich habe das Gefühl, dass Renoirs Werke im Vergleich zu den vorgenannten Regisseuren weniger populär sind – den Namen kennen sicherlich viele Filmfans, doch geschaut werden die Filme Renoirs in meinem Bekanntenkreis wohl deutlich seltener. Das mag ein rein subjektiver Eindruck sein, liefert aber auch einen guten Grund, um sich an den folgenden drei Abenden mit dem französischen Regisseur zu beschäftigen!

Renoir lernte das Filmemachen noch zur Stummfilmzeit und entwickelte sich zu Beginn der Dreißiger Jahre zu einem der ersten Autorenfilmer. Dabei bewies er reichlich Fleiß, in beinahe jedem Jahr der Ära erschien ein Film von ihm. Spätestens durch seine drei Arbeiten der Jahre 1937 bis 1939 – Die große Illusion, Bestie Mensch und Die Spielregel – etablierte sich Renoir als einflussreichster Regisseur seiner Zeit.

Renoir drehte vornehmlich schonungslose Sozialdramen mit sorgfältig ausgearbeiteten Charakteren, denen selten ein Happy End vergönnt ist. Inmitten seiner düsteren Welten etablierte der Filmemacher jedoch meistens auch einen zutiefst humanistischen Kern; ein Wertegefühl, für das Renoirs Figuren kämpfen und auch scheitern, zum Wohl des großen Ganzen.

Damit unterscheiden sich Renoirs Arbeiten von den Genrefilmen oder simplen moralischen Fabeln seiner Zeit. Die Filme des Franzosen waren in ihrer Art, spannende Geschichten mit hintergründiger Bedeutung zu verbinden, überaus modern. Darüber hinaus stellen Renoirs Werke das Fundament des Poetischen Realismus dar, der wiederum mittelbar auch die Weichen für den Italienischen Neorealismus und den Film Noir stellte.

Jean Renoir prägte also nicht nur die nationale Filmkultur, sondern beeinflusste letztlich für Jahrzehnte das Weltkino – das haben nicht viele Regisseure geschafft.

Die Filmauswahl

Der Auswahlprozess der drei Filme verlief dieses Mal unspektakulär – an den nächsten drei Abenden werde ich mir Renoirs bekannteste drei Werke vorknöpfen:

(Frankreich, 1937)

Filmszene aus Die große Illusion

(Frankreich, 1938)

Filmszene aus Bestie Mensch

(Frankreich, 1939)

Filmszene aus Die Spielregel

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