Die seltsamen Abenteuer des Herrn Fridolin B.
Ein Film von Wolfgang Staudte
Nachdem Wolfgang Staudtes staatskritische Komödie Der Mann, dem man den Namen stahl 1944 zensiert wurde, das gekürzte Drehmaterial in den Kriegswirren verloren ging und der Regisseur mit Die Mörder sind unter uns zu Nachkriegsruhm gelangte, konnte er mit Die seltsamen Abenteuer des Herrn Fridolin B. ein Remake seines verstümmelten Originals drehen.
Filmkritik:
Mit zwei schnitt- und dialogtechnisch großartig verbundenen Handlungssträngen zeichnet Staudte ein manchmal nur leicht ironisierendes, manchmal aber auch geradezu kafkaeskes Bild der deutschen Bürokratie, deren Beamtentum realitäts- und menschenfern mehr für sich selbst zu existieren scheint und absurde Blüten treibt.
Das Drehbuch versprüht dabei reichlich altbackenen Charme und glänzt mit unzähligen amüsanten Dialogzeilen und Pointen, die über die volle Spielzeit hinweg unterhalten. Die seltsamen Abenteuer des Herrn Fridolin B. funktioniert von der ersten bis zur letzten Minute, lässt niemals im Tempo nach und hat zudem einige wunderbar kauzige Nebenfiguren in petto, die liebevoll deutsche Klischees bedienen.
★★★★☆☆
1940 – 1949
Das Kino der Vierziger Jahre spielte sich im Schatten des Zweiten Weltkrieges ab, weshalb die Werke der Ära zu den düstersten der Filmgeschichte zählen. Finstere Bilder und ein ernster Tonfall dominierten die Lichtspielhäuser: mit dem fatalistischen Film Noir in den Vereinigten Staaten und den pessimistischen Dramen des Italienischen Neorealismus in Europa.
Komödie
Die Komödie zählt zu den Grundfesten des Kinos und funktioniert – wie auch der Horrorfilm – affektgebunden. Deshalb bringt uns der Slapstick aus den Stummfilmen von Charlie Chaplin genauso zum Lachen wie die rasenden Wortgefechte der Screwball-Komödien aus den Dreißiger Jahren, die spleenigen Charaktere von Woody Allen oder die wendungsreichen Geschichten von Billy Wilder.