Point Blank zählt zu den Vorreitern der New Hollywood-Ära und hebt simples Genrekino auf ein außergewöhnliches künstlerisches Niveau. Der frühe Neo-Noir von John Boorman nutzt einen aufs Allerwesentlichste reduzierten Thriller als Gerüst für eine kunstvolle Dekonstruktion: Seine Filmsprache arbeitet regelrecht gegen die Erzählung, fragmentiert sie und setzt sie collagenhaft zusammen. Das funktioniert vor allem über einen brillanten Schnitt – die assoziative Montage vereint verschiedene Zeit- und Bedeutungsebenen zu einem komplexen Geflecht. Derweil erdet die enorme physische Präsenz von Hauptdarsteller Lee Marvin das Geschehen und hält alles zusammen.