Asche und Diamant

Ein Film von Andrzej Wajda

Genre: Drama

 

 | Erscheinungsjahr: 1958

 | Jahrzehnt: 1950 - 1959

 | Produktionsland: Polen

 

Asche und Diamant zählt zu den elementarsten Werken des polnischen Kinos und überzeugt mit seiner großen Ambivalenz: Einerseits fängt der Film von Andrzej Wajda nachfühlbar die allgemeine Stimmung in Polen zwischen dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Machtergreifung des kommunistischen Regimes ein, bricht das Geschehen jedoch über viele Details und Nebenfiguren auch auf individuelle Sichtweisen herunter.

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Filmkritik:

In der Hauptfigur des Widerstandskämpfers Maciek vereinigen sich die politische und die persönliche Ebene zu einem homogenen Ganzen, dass die Zerrissenheit der Kriegsgenerationen Polens verdeutlicht. Wajda gelingt das Kunststück, fatalistisch und poetisch zugleich zu erzählen, wie Maciek, für dessen Leben schon jegliches unschuldiges Glück verloren scheint, zwischen der bitter-glanzlosen Pflicht seiner Ideologie und dem privaten, kaum lange währenden Wohl entscheiden muss und dabei von vornherein nur scheitern kann.

Die unentrinnbare Dynamik, die sich aus dieser Situation entwickelt, transportiert der Plot geschickt und mit einiger Spannung, die von kraftvollen Bildern getragen wird. Mit Asche und Diamant gelingt Wajda ein düsterer Abgesang auf eine traumatisierte Generation, für die erst alles schlechter werden muss, bevor es wieder besser werden kann.

★★★★★☆

1950 – 1959

In den Fünfziger Jahren befanden sich die weltweiten Studiosysteme auf dem Zenit ihrer Schaffenskraft. In den Vereinigten Staaten, Japan und Frankreich versammelten die Studios eine ungeheure Menge an Talent und veröffentlichten dank des geballten Produktionsniveaus zahllose Meisterwerke. Einen gewichtigen Anteil daran ist auch den Regisseuren zuzuschreiben, die sich innerhalb des Systems Freiheiten erkämpften und so ihr Potenzial ausspielen konnten.

Drama

Der Dramabegriff dient als Auffangbecken für Filme, die sich keinem spezifischerem Genre zuordnen lassen. Dementsprechend viele Schattierungen ergeben sich: vom Sozial- über das Gesellschaftsdrama, das Melodram und die Tragikomödie. Die Gemeinsamkeiten dieser Subgenres liegen in realistischen, konfliktreichen Szenarien und einer Konzentration auf die Figuren.