Drei Abende mit …

griechischem Kino

Die Themenwahl

Griechenland – hier erblühten einst Philosophie, Mathematik und Demokratie, es ist ein Land voller bemerkenswerter Landschaften und kulinarischer Lustbarkeiten: cremiger Feta, sonnengereifte Oliven und samtiger Wein. Und … wo war ich noch?

Ach ja, Filme. Unter den vielen Errungenschaften nimmt das nationale Kino eher einen der hinteren Plätze ein, Griechenland zählt nicht unbedingt zu den führenden Filmnationen Europas. International bekannt sind wohl nur die schwierigen 3-Stunden-Epen des Autorenfilmers Theodoros Angelopoulos.

In den letzten Jahren gesellte sich noch Yorgos Lanthimos dazu, dessen wunderbar obskurer Film Dogtooth ihm den Weg nach Hollywood ebnete, wo er mit The Lobster und The Favourite Erfolge feierte. Griechische Filme dreht Lanthimos nun aber auch nicht mehr.

Mit anderen Worten: Griechenland ist ein blinder Fleck auf der Landkarte des Kinos. Hier auf Filmsucht.org sind selbst zu Werken aus Ägypten, Taiwan und Indien Kritiken erschienen, doch ein griechischer Film ist noch nicht vertreten. Daher lassen wir nun den Blick gen Griechenland schweifen.

Die Filmauswahl

Ich könnte mir die Filmauswahl leicht machen und Werke der vorgenannten Herren Angelopoulos und Lanthimos rezensieren; Filmsucht.org soll jedoch auch ein Quell der Überraschung sein. Die tief hängenden Oliven lassen wir daher außer Acht, es gibt noch so viel mehr zu entdecken.

Zum Beispiel Singapore Sling, eine mit diversen Körperflüssigkeiten getränkte Hommage an den Film Noir, die irgendwo zwischen Kunstfilm, Midnight Movie und Trash anzusiedeln ist. 2013 veröffentlichte das Lieblingslabel Bildstörung den Film in einer wie immer fantastischen Edition in Deutschland.

Auch die Klassikersektion kommt nicht zu kurz: Der Kriminalfilm Angst konfrontiert eine zerstrittene Bauernfamilie mit den Auswirkungen eines Mordes. Die psychologische Spannung kollidiert auf einmalige Weise mit den sonnigen Bildern Griechenlands.

Mittwoch 04:45 kommt hingegen ohne Sonnenlicht aus. Der Neo-Noir spielt fast ausschließlich nachts und erinnert damit visuell an die Arbeiten von Michael Mann. Der Film serviert eine fatalistische Kriminalgeschichte und reflektiert nebenbei über die Finanzkrise.

Die Kritiken kommen in folgender Reihenfolge:

Kostas Manoussakis | Griechenland | 1966

Filmszene aus Angst (1966)

Alexis Alexiou | Griechenland | 2015

Filmszene aus Mittwoch 04:45

Nikos Nikolaidis | Griechenland | 1990

Filmszene aus Singapore Sling

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