Fitzcarraldo
Ein Film von Werner Herzog
Genre: Drama
| Strömung: Neuer Deutscher Film
| Erscheinungsjahr: 1982
| Jahrzehnt: 1980 - 1989
| Produktionsland: Deutschland
Bei Umfragen zu den besten deutschen Werken aller Zeiten taucht Werner Herzogs Fitzcarraldo eigentlich immer auf, denn das Mammutwerk von Werner Herzog beeindruckt allein schon mit seiner kolossalen Produktionsgeschichte, die Dutzende Anekdoten und Unglaublichkeiten bereithält.
Filmkritik:
Nicht nur die legendären Auseinandersetzungen zwischen Herzog und seinem Hauptdarsteller Klaus Kinski, die widrigen Drehbedingungen und das große finanzielle Risiko, dass der Regisseur einging, sorgen für Ehrfurcht, vor allem zeugt Fitzcarraldo von der irrsinnigen Chuzpe Werner Herzogs, der sein Werk wider den Regeln Hollywoods drehte und es auch der Natur regelrecht abtrotzte, der tatsächlich wie sein Protagonist ein Schiff über einen Berg schleppte.
Herzogs kraftvolle Bilder spiegeln den Aufwand auch wieder, woraus sich eine visuelle Wucht entwickelt, die zu den großen Stärken von Fitzcarraldo zählt. Zudem besitzt der Film mit Klaus Kinski einen Hauptdarsteller, der aus den imposanten Naturbildern noch heraussticht und eine ganz eigene Naturgewalt bildet. Sein enorm charismatischer Auftritt stellt vielleicht die beste Leistung in seiner Karriere dar.
Wie im Flug vergehen die drei Stunden Spielzeit allerdings nicht, denn Fitzcarraldo ist kein Werk mit einem dramaturgisch ausgeklügelten Plot, sondern definiert sich über seine Epik und das Gefühl des Erhabenen, dass die Summe aller Teile im Publikum weckt, wo einzelne Szenen nicht zu fesseln vermögen. Das mag nicht immer befriedigen oder die Länge rechtfertigen, ein sehenswerter Film zum Erleben ist Herzog jedoch gelungen.
★★★☆☆☆
Neuer Deutscher Film
Der Neue Deutsche Film grenzte sich vom populären Unterhaltungskino ab. Die Regisseure der Strömung arbeiteten unabhängig von den Studios und drehten als Autorenfilmer Werke mit vornehmlich gesellschaftlichen und politischen Bezügen. Neben der inhaltlichen Neuorientierung suchte der Neue Deutsche Film auch nach anderen Ausdrucksformen und setzte dem konventionellen Kino sowohl poetischere als auch radikalere Bilder entgegen.